Unsere Gesellschaft wird immer älter: Ende 2020 lebten in Deutschland etwa 18,3 Millionen Personen ab 65 Jahren; dies entsprach einem Anteil von rund 22 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dauerhaft Hilfe zu brauchen: In Deutschland gelten über 4 Millionen Menschen als pflegebedürftig. Gut drei Viertel von ihnen wurden zu Hause versorgt, meist allein durch Angehörige. Letztlich ist Pflege aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Als Arbeitgeberin hat die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) den Anspruch, ein familienorientiertes Unternehmen für alle Lebensphasen zu sein. Sie unterstützt Flughafenangehörige, die Pflegeverantwortung wahrnehmen, durch Arbeitszeitverkürzung oder Teilzeitmodelle – und bei Bedarf auch spontan. Darüber hinaus gibt es jetzt als erste Anlaufstelle sogenannte betriebliche Pflegelotsinnen und -lotsen.

Wenn Angehörige die Pflegeverantwortung für Familienmitglieder übernehmen, bedeutet das oft eine Doppel- oder sogar Dreifachbelastung: Denn diese Menschen stehen meist mitten im Berufsleben und versorgen oft noch ihre minderjährigen Kinder. Die Pflege von Angehörigen ist zudem mit vielfältigen Anforderungen verbunden – von einer umfassenden zeitlichen Einbindung bis hin zu bürokratischen Aufgaben. Die Balance zwischen eigener Erwerbstätigkeit, Partnerschaft, Kinderbetreuung und Freizeit ist ein anspruchsvoller Spagat.

FSG-Pflegelotsen – bei Fragen zur Stelle

Betriebliche Pflegelotsen und Pflegelotsinnen sind Mitarbeitende des Unternehmens, die eine entsprechende Schulung absolviert haben. Die Lotsentätigkeit üben sie ehrenamtlich aus; Kurs und Beratungsstunden für Beschäftigte zählen aber als Arbeitszeit. Die FSG ließ im Jahr 2018 erstmals sieben Pflegelotsen und Pflegelotsinnen ausbilden: 6 Frauen und 1 Mann. Sie erhielten eine Schulung bei family-NET – einer Initiative der baden-württembergischen Wirtschaft zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seit Januar 2019 stehen die Pflegelotsen und Pflegelotsinnen für die rund 1.000 FSG-Beschäftigten als Ansprechpersonen zur Verfügung. Bei Bedarf können sie unbürokratisch und spontan während ihrer Arbeitszeit kontaktiert werden.

Sie leisten jedoch keine professionelle Beratung, sondern „lotsen“ – wie ihr Name sagt – durch den Themenkomplex Pflege. Nicht zuletzt sind sie dadurch ein wichtiges Element einer familienfreundlichen Unternehmenskultur.

"Für jeden von uns kann das Thema Pflege plötzlich wichtig werden. Im Fall der Fälle sind wir Pflegelotsen und Pflegelotsinnen eine erste Anlaufstelle für unsere Kollegschaft. Dafür engagiere ich mich gerne!"

Carmen Kappler, betriebliche Pflegelotsin bei der FSG

Demografischem Wandel begegnen

Die alternde Gesellschaft wirkt sich auch auf das Leben der Flughafenmitarbeitenden aus. In der folgenden Grafik ist zu sehen, welche Herausforderungen die steigende Relevanz des Themas Pflege für berufstätige Angehörige und deren Arbeitgebenden bringt. Sie zeigt auch, warum es so wichtig ist, dass die FSG Serviceangebote wie das der betrieblichen Pflegelotsen und Pflegelotsinnen für ihre Arbeitnehmerschaft bietet und welche Chancen sich dahinter verbergen.